Oft werden die Geher wegen ihres Powackelns belächelt. Doch jeder, der es selber mal probiert hat, wird feststellen, dass es gar nicht so leicht ist. Denn ständig muss ein Teil des Fußes den Boden berühren, so dass keine Sprungphase entsteht. Zum Zweiten gibt es die Regel, dass das Bein ab dem Aufsetzen vorne, nicht gebeugt werden darf, dass Knie muss also gestreckt sein. So kommt es dazu, dass die Hüfte nach vorne geschoben wird und es zu einer leichten Oberkörpereindrehung kommt. Daraus resultiert dann der Eindruck des "Powackeln".
Das ganze wird bei Wettkämpfen streng von Gehrichtern überwacht. Im Falle des Nichteinhaltens kann es über Verwarnungen bis hin zur Qualifikation führen.

Festgelegt ist die Technik mit der Regel 230 in den Internationalen Wettkampfregeln (IWR). Dort ist Gehen wie folgt definiert:

"Wettkampfmäßiges Gehen ist eine Abfolge von Schritten, die so gesetzt werden, dass der Geher dabei Kontakt mit dem Boden hat und ein mit menschlichem Auge sichtbarer Kontaktverlust nicht vorkommt. Das ausschritende Bein muss vom Moment des Aufsetzens auf den Boden bis zur senkrechten Stellung gestreckt, d.h. am Knie nicht gebeugt sein."

Internationale Wettkampfregeln, Ausgabe 2012-2013, Stand: 19. März 2012, Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft der Regelkommission von DLV, FLA, ÖLV und SLV

Erste Gehwettkämpfe gab es angeblich schon Ende des 17. Jahrhunderts. Im 18. und 19 Jahrhundert wurde Gehen eine sehr populäre Sportart in Großbritannien. Bei den Olympischen Spielen 1908 in London wurde Gehen erstmals olympisch. Seit 1952 in Melbourne  gibt es bei Olympia nun für die Männer die 20km und 50km Strecke zur Auswahl. Die Frauen gehen im Rahmen der Olympischen Spiele erst seit 1992 über eine Distanz von 20km.