Frankfurter Geher auf Reisen
Am vergangenen Wochenende standen wir vor der schwierigen Entscheidung, bei welchem Wettkampf wir gerne teilnehmen möchten. So kommt es doch eigentlich sehr selten vor, dass es aufgrund von Terminüberschneidungen zu solchen Situationen kommt, nun war es doch der Fall. Am 02. Oktober sollte in Potsdam der 1. Potsdamer Gehertag stattfinden, am Tag darauf wiederum ein offenes Gehermeeting im niederländischen Tilburg. Aus Frankfurt (Main) kommend ist der Wettkampf in den Niederlanden sogar näher gelegen, letztendlich entschieden wir uns doch dafür, dass wir uns aufteilen und somit an beiden Wettkämpfen teilnehmen. Jens Grünberg fuhr mit den älteren Athleten in die Niederlande, während ich mit den drei jüngeren Athleten den Weg nach Potsdam antrat. Ein überzeugendes Argument für die „Reisegruppe Potsdam“ war insbesondere, dass ich noch ein Sightseeingprogramm in Berlin als Belohnung nach dem Wettkampf in Aussicht stellte.
So traten wir am Freitag die Reise mit dem Zug an, die leider durch eine defekte Zugscheibe vorerst auf der Hälfte der Strecke unterbrochen wurde. Nach einigen Umständen erreichten wir am Nachmittag dann Berlin und konnten den restlichen Nachmittag zum Ausruhen sowie zum lockeren Auslaufen der Beine nutzen. Am Wettkampftag stieg die Aufregung bei den Kindern merklich, immerhin sind alle noch nicht lange beim Gehen dabei und haben so gut wie keine Wettkampferfahrung. Der Jüngste aus unser Trainingsgruppe (Lino Kollmeyer Coelho, M9) absolvierte an diesem Tag in Potsdam seinen ersten Wettkampf überhaupt, die anderen Beiden absolvierten auch erst Wettkampf Nummer 2 (Lasse Rohrssen) und 4 (Nell Kollmeyer Coelho) in ihrer jungen Karriere. Den Auftakt machten direkt die beiden Jungs über die 1000m und 3000m. So groß die Sorge vor dem Wettkampf bei Lino noch war, dass er zu schnell die erste Runde angeht und danach nicht mehr kann, so routiniert absolvierte er dann den Wettkampf. Von der Aufregung war nichts mehr zu spüren, sodass er bereits nach 5:33,16min das Ziel erreichte. Lasse absolvierte im gleichen Wettkampf die Langdistanz über 3000m. Auch Lasse konnte eine überzeugende Leistung auf der Bahn abspulen, er verbesserte seine Zeit aus seinem allerersten Gehwettkampf, den er erst vor wenigen Wochen absolvierte, um 30s und überquerte nach 18:08,36min die Ziellinie. Lasse hat somit bereits jetzt die U16-DM Norm für 2022 in der Tasche. Als nächstes liegt im Training insbesondere der Fokus auf der „Zweitnorm“ aus einem anderen Disziplinblock, die für einen Start bei der DM benötigt wird. Den letzten Wettkampf des Tages auf dem Sportplatz im Potsdamer Kirchsteigfeld bildeten die 2000m und 10000m. In diesem Wettkampf ging dann die letzte Frankfurter Teilnehmerin an den Start. Nell ist die erfahrenste der drei, da sie bereits ein mehrere Wettkämpfe in der Vergangenheit absolviert hat. Ihr Ziel war in Potsdam möglichst nah an ihre Bestleistung über 2000m (11:25min) zu gehen, insbesondere freute sie sich in Potsdam auf ein bisschen Konkurrenz. In der Vergangenheit war sie bislang leider oft alleine im Wettkampf gegangen, sodass sie nun in Potsdam mit Blick in die Meldeliste auf einen spannenden Wettkampf hoffte. Der Wettkampf verlief am Ende zu unserer vollsten Zufriedenheit: 11:34,00min und ein erster Platz stehen nach absolvierten 5 Stadionrunden zu Buche. Insgesamt war es ein sehr schöner und runder Wettkampftag, der sich aus Frankfurter Sicht gelohnt hat. Vielen Dank an Hagen Pohle, Manja Berger und Volker Umlauft-Berger, die kurzerhand entschieden haben einen Gehwettkampf in Potsdam auszurichten. Am Ende tut es uns allen gut, wenn neue Gehwettkämpfe auf der Deutschlandkarte auftauchen, da bekanntermaßen die Alternativen grundsätzlich rar gesät sind.
Den runden Abschluss der Wettkampfreise stellte ein kompaktes Sightseeingprogramm in Berlin am Samstagabend dar, bei welchem die spannendsten Spots der Hauptstadt erkundet wurden. Potsdam/Berlin hat sich für uns definitiv gelohnt, wir kommen gerne wieder!