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Hitzeschlacht um Mitternacht

Am Freitag beginnen die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Doha/QAT. Auf Grund der extremen klimatischen Bedingungen finden die Titelkämpfe ungewöhnlich spät. Dies ist aber nicht die einzige Besonderheit.

In Doha werden vom 27. September bis 6. Oktober die Leichtathletik-Weltmeisterschaften ausgetragen. Die extremen klimatischen Bedingungen im Wüstenstaat haben die späten Zeitpunkt der Titelkämpfe nötig gemacht. 

Das Khalifa-Stadion wird beim Temperaturen von 40°C und mehr extra auf 26°C heruntergekühlt, um den Sportlern erträgliche Bedingungen zu liefern. Davon können allerdings GeherInnen und MarathonläuferInnen nicht profititeren, da ihre Wettbewerbe auf der Straße stattfinden. Für sie fällt der Startschuss deshalb jeweils kurz vor Mitternacht, bei immer noch über 30°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Der Titel wird somit wohl nicht an den schnellsten Geher oder Läufer gehen, sondern an den cleversten und auf die Bedingungen am Persichen Golf am besten angepassten Athleten.

Am Samstag sind die 50km Geher und Geherinnen an der Reihe. Mit Nathaniel Seiler (TV Bühlertal), Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) und Carl Dohmann (SCL -Heel Baden-Baden) sind auch drei Deutsche am Start, welcher in diesem Jahr allerdings noch nicht überzeugen konnten und sich mit ihren Saisonbestleistungen ab Platz 35 aufwärts befinden. Deutschlands Jahresbester, Karl Junghannß (LAC Erfurt) wurde dagegen nicht nominiert. 

Nathaniel Seiler konnte in den vergangenen Jahren bei schwierigen Bedingungen immer gute Ergebnisse abliefern. Carl Dohmann konnte in den vergangenen Jahren einiges an Erfahrung sammeln, wurde im vergangenen Jahr EM-Fünfter, während Jonathan Hilbert als aktueller Deutscher Meister motiviert an der Startlinie stehen wird. Letztgenannter absolvierte Ende August in Potsdam eine Hitzewoche, bei der er sich auf dem Laufband, sowie in der Sauna unter Aufsicht des medizinischen Teams des DLV versuchte an die Wettkampfbedingungen anzupassen. Vor allem auf den 50 Kilometern, das entspricht rund 4 Stunden Belastung, wird die Hitzeverträglichkeit eine große Rolle spielen. Auch deshalb hat das Organisationsteam das medizinische Team nochmals aufgestockt.

Favorit ist Titelverteidiger Yohann Diniz aus Frankreich. Konkurrenz erwartet ihm vor allem von den Gehern aus China und Japan. Interessant ist auch, wie der Spanier Jesus Angel Garcia abschneiden wird. In Stuttgart gewann er 1993 bereits WM-Gold und kann mit seiner Erfahrung in Doha für eine Überraschung sorgen.

Über die 50km werden zum vorletzten Male WM-Medaillen vergeben. So entschied die IAAF zu Jahresbeginn. Nach der WM-Premiere bei den Frauen 2017 in London ist nun auch das Ende schon absehbar. Diesmal wollen sich 24 Frauen der Herausforderung stellen.

Am Sonntag wird dann die Entscheidung im Gehen über 20km der Frauen ausgetragen. Als Jahresbeste geht die 19-jährige Glenda Morejon aus Ecuador ins Rennen. Ob sie ihren Coup von der IAAF Race-Walking Challenge in La Coruna/ESP wiederholen und die favorisierten Chinesinnen wieder hinter sich lassen kann? Dies ist im Gegensatz zu den 50km im Livestream der ARD live zuverfolgen. 

Saskia Feige vertritt die deutschen Farben. Für sie ist der Start ihre WM-Premiere und nach der verletzungsbedingten Absage der U23-EM die Möglichkeit noch internationale Wettkampferfahrung zu sammeln.

 

28. September   22:30 Uhr MESZ   -   50km Gehen Männer/Frauen

Aufgrund der Uhrzeit und der späten Zielankunft werden die Wettbewerbe nicht live im ZDF ausgestrahlt. Stattdessen bietet das ZDF am Folgetag einen Bericht von den Rennen in der Mediathek.  

29. September   22:30 Uhr MESZ   -   20km Gehen Frauen

ARD-Livestream