IAAF will Streckenkürzung und elektronischen Gehrichter beschließen
Seit April 2017 ist das Thema aktueller den je. Der Gehsport soll modernisiert werden. Dem fallen die klassischen Gehstrecken nun wohl zum Opfer.
Am vergangenen Wochenende fand nun die finale Tagung der IAAF-Race-Walking-Kommission statt. Die Kommission hat in den vergangenen Monaten Kontakt mit der Basis aufgenommen und versucht die Interessen aktiver und ehemaliger Geher zusammen zu tragen und einen Kompromiss zu erarbeiten. Der daraus entstandene Vorschlag wurde nun veröffentlicht.
In der kommenden IAAF-Council-Sitzung am 10./11. März wird nun endgültig über die Zukunft des Gehsportes entschieden.
Demnach sollen die Strecken wie folgt verändert/gekürzt werden.
Event | Men | Women |
Tokyo 2020 Olympic Games | 20km / 50km | 20km* |
Oregon 2021 World Athletics Championships | 20km / 30km | 20km / 30km |
2022 Race Walking Team Championships | 10km / 30km | 10km / 30km |
Budapest 2023 World Athletics Championships | 10km / 30km | 10km / 30km |
Paris 2024 Olympic Games | 10km / 30km | 10km / 30km |
Dazu soll ab 2021 auch ein elektronischer Gehrichter in den internationalen Wettbewerben eingesetzt werden. Diese soll durch eine elektronische (Einlege-)sohle realisiert werden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine relevanten Test dazu.
Gegen diesen Vorschlag organisiert sich wie bereits vor knapp 2 Jahren breiter Widerstand. Prominenteste Gegner der Änderungen sind Yohann Diniz aus Frankreich, aktueller Weltrekordhalter über 50km, und Matej Toth, Olympiasieger über 50km 2016.
Auch der aktuelle Bundeskader Männer/Frauen des DLV haben sich für einen Erhalt der 20km und 50km ausgesprochen. Dazu verfassten sie im gemeinsamen Trainingslager in Südafrika einen Brief an die Gehsportkommission, in welchen sie ihre Meinung darlegten. Unter anderem hoben das Alleinstellungsmerkmal des Gehens hervor, mit der 50km als längste Disziplin der olympischen Leichtathletik.